Was macht den Beton farbig?

Die Farbgebung des Betons ist von einer Vielzahl betontechnologischer Einflussgrössen abhängig. So bestimmen nicht nur die Farben des ausgewählten Pigments bzw. der Flüssigfarbe das Farbergebnis sondern auch die Parameter wie Zementart, Zuschläge, w/z-Wert und Dosierhöhe haben einen entscheidenden Einfluss.
 
Gemäss SN EN 12878 sind ausschliesslich anorganische, synthetische Pigmente und Pigment-präparationen (Flüssigfarben, auch Slurry oder Suspensionen genannt) auf Basis von Eisenoxid, Chromoxid, Kobaltblau, Titanweiss und kohlenstoffbasierte Schwarzpigmente für die Betoneinfärbung zulässig.
 
Diese Basispigmente decken eine breite Farbpalette an gedeckten, natürlich wirkenden Farbtönen ab. Dazu zählen verschieden Rot-, Braun-, Gelb- und Anthrazittöne sowie die Farben Grün, Blau und Weiss.
 
  • FerroProx®, ChromoProx®, ColorProx® und Prox® Titanweiss KA 100

Eine Vielzahl an individuellen Farbnuancen, vor allem als Flüssigfarbe, können durch das Mischen der Basispigmente erzielt werden. Die Pigmente werden bei der Herstellung von Suspensionen optimal dispergiert. So können sie ihre volle Farbkraft entfalten und fügen sich sehr gut in die Betonmatrix ein.
Anhand von Musterstücken wie Bruchkanten, Beton- und Natursteinen oder Vorlagen nach genormten Farbsystemen wie RAL oder PANTONE® können individuelle Betonfarben im Labor angefertigt werden. Das Erstellen dieser individuellen Farben bedarf einer seriösen Vorbereitungszeit und eignet sich deshalb vor allem für Grossaufträge.
 
Auch wenn die Farbpalette zur Betoneinfärbung sehr vielseitig ist, so gibt es doch eine Einschränkung. Grelle und briliante Farben wie z.B. Neontöne sind nicht oder nur sehr begrenzt zu realisieren. Dies liegt zum Einen an der Beschränkung der Norm auf anorganische, synthetische Pigmente mit denen diese Töne nicht erzielt werden können. Zum anderen ist Betonfarbe nur eine Komponente im Beton und nicht als Anstich der Betonoberfläche geeignet, da die Pigmente nur durch die Hydratation in der Zementmatrix eingebunden werden können.


Vor- und Nachteile der Lieferformen

Produkt Vorteil Nachteil
FARBPIGMENTE
  • preiswerter
  • Starke Staubentwicklung
  • Hoher Aufwand bei Mischfarben
  • Grosse Verschmutzung der Anlage
  • Dosiertechnik bei Kleinstmengen ungenau

 
FLÜSSIGFARBE
  • Kann höhere Farbausbeute erzielen
  • Einfacheres Handling
  • Sehr viele Farbtöne durch Mischung der Pigmente möglich
  • Höhere Dosiergenauigkeit
  • Mischfarben werden fertig angeliefert

 
  • Begrenzte Haltbarkeit
  • Absetzverhalten
  • Im Winter sind gegebenenfalls Frostschutzadditive notwendig

Die Berechnung der Bedarfsmenge basiert auf dem Zementanteil pro m3 Beton. Das heiss, bei einem Beton C30/37 mit einem Anteil von 300 kg Zement und 4% Einfärbung werden pro m3 Beton 12 kg Pigmente benötigt.
Dosierung: Sättigungspunkt je nach Farbe zwischen ca. 6-8 % bezogen auf den Bindemittelgehalt.

Achtung, bei Flüssigfarben erhöht sich der Bedarf, weil der Festkörperanteil, je nach Farbe, bei ungefähr 50% liegt. Somit muss, um die gleiche Farbintensität zu erhalten, die Dosierung bei Flüssigfarben erhöht werden.
Dosierung: Sättigungspunkt je nach Farbe zwischen ca. 9-11 % bezogen auf den Bindemittelgehalt.